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Ayahuasca – vom Kopf ins Herz | meine erste Ayahuasca-Zeremonie

Vom Kopf ins Herz – meine erste Ayahuasca-Zeremonie hat viel in meinem Leben verändert. Ich habe einen guten Blick darauf bekommen, wie ich mein Leben bisher geführt habe. Mein Kopf hat mein Leben bestimmt, fürs Herz war kaum Platz.

Ayahuasca hat mir das vor Augen geführt. Es war nicht leicht, nicht einfach oder schön. Es waren vier sehr anstrengende Stunden, die ich durchstehen musste. Aber es hat sich gelohnt.

Der ausführliche Erfahrungsbericht meiner ersten Ayahuasca-Zeremonie.

Ayahuasca erste Zeremonie Erfahrungen_Blatt
Ayahuasca, meine erste Ayahuasca-Zeremonie: Pinn für später!

Starke Übelkeit als roter Faden

Es fing eigentlich gut an. Die ersten 45 Minuten nach dem Trinken von Ayahuasca ist nichts passiert.

Dann ist mir übel geworden. Zuerst war es nur die Übelkeit, dann musste ich mich übergeben. Beziehungsweise waren die ersten Versuche nur ein starkes Würgen, dann ging es los.

Da ich immer noch mit Würgen und Übergeben beschäftigt war, hatte ich meine Augen die meiste Zeit geöffnet. Nur ab und zu waren sie geschlossen – immer dann, wenn ich langsam geblinzelt habe.

In diesem Moment habe ich es bemerkt: Ich kann mit geschlossenen Augen sehen!

Meine Übelkeit war aber so groß, verbunden mit Schwindel, sodass ich es nicht geschafft habe, die Augen geschlossen zu lassen. Immer wieder habe ich sie geöffnet, um mich vor dem Schwindel zu retten. Nach einer Weile habe ich verstanden, dass ich meine Augen schließen muss, damit es losgeht.

Zahnoperation durch Außerirdische

Nach einer kurzen Vision eines Labyrinths startete meine Zahn-Operation.

Ja, du hast richtig gehört – ich wurde operiert!

In Ayahuasca-Zeremonien kommt es durchaus vor, dass du eine Operation bekommst. In Rythmia hat man uns erzählt, dass es Außerirdische sind, die kommen, um dich zu heilen. Manchmal ist dazu eben auch eine körperliche Korrektur notwendig.

(Oh Mann, jetzt wo ich diesen Artikel schreibe, muss ich lachen! Es hört sich einfach richtig verrückt an, darüber zu schreiben, dass Außerirdische mich operiert haben. Aber gut, weiter geht`s)

Ayahuasca Zeremonie Außerirdische

Manchmal stellen sich die Aliens dir vor, stellen Fragen oder reden untereinander. Das ist mir leider nicht passiert.

Ich hatte während dieser Operation eine Vision. Kannst du dich an Zwiebelhaut erinnern, die du in der Schule unters Mikroskop gelegt hast? Solch ein Bild hatte ich plötzlich vor Augen. Nur war alles rot gefärbt und durch Stäbchen ergänzt. Durch diese Zellen und Stäbchen ist Flüssigkeit gezischt.

Es war klar, dass etwas an meinen Zähnen passiert, denn plötzlich habe ich Zischen, Ziehen und Bohren an meinen Zähnen bemerkt. Es war wie beim Zahnarzt, da fand eindeutig eine Operation statt!

Außerdem würden meine Zähne gerichtet, in eine bessere Form gerückt. Das ist bis in den Nerv gezogen (ohne Schmerzen, Gott sei Dank).

Das Interessante bei Ayahuasca ist, dass ich einerseits voll in diesen Halluzinationen stecke, andererseits aber irgendwie einen klaren Kopf behalte und den Vorgang bewusst mitbekomme. Während die Aliens also an meinen Zähnen gedrückt und gerückt haben, ist mir ein Gedanke gekommen: „Oh! Was soll ich eigentlich mit meiner Zahnspange machen, wenn ich morgen gerade Zähne habe?“

Der einigermaßen angenehme Teil meiner ersten Ayahuasca-Zeremonie war damit beendet.

Ayahuasca: Gefangen im Kaleidoskop

Danach hat mir Ayahuasca eindrucksvoll gezeigt, wie sehr ich im Kopf feststecke, Gedanken und Grübeleien mein Leben bis dahin bestimmen.

Vorweg, ich mag Kaleidoskope. Noch immer gehe ich gerne durch Spielwarengeschäfte und greife mir die verschiedenen Kaleidoskope. Reinschauen, drehen, die Farben und Formen bewundern – so schön!

Aber das Kaleidoskop, das sich mir nun in der Zeremonie gezeigt hat, war nicht schön. Es hat mir Angst gemacht, ohne dass ich genau sagen könnte, warum.

Eine Mischung aus Pop-Art, Süßigkeiten und Spielzeug hat sich um sich selbst gedreht und ich war mittendrin. Gleichzeitig wurde es immer stärker und die Motive haben sich geändert.

Da mir immer noch übel war, kannst du dir sicherlich vorstellen, dass das ständige Gedrehe die Übelkeit noch verstärkt hat.

Ayahuasca Zeremonie Kaleidoskop

Angst und Übelkeit zusammen

Hinzu kam die Angst. Sie entstand an dem Punkt, als im Kaleidoskop fiese Augen zu sehen waren, die mich anstarten. (In meinen Aufzeichnungen habe ich sie als „Krallen-Augen“ bezeichnet.) Immer wenn meine Angst zu groß wurde, habe ich kurz die Augen geöffnet, um mich dort heraus zu holen. Aber sofort danach musste ich sie wieder schließen und weiter ging`s.

Kaleidoskop, drehen, grelle Farben, immer mehr, Popcorn, Candy, Toys, Popcorn, drehen, drehen.

Übelkeit ohne Ende, das war neben der Angst mein Hauptproblem. Immer diese starke Übelkeit.

Ich habe alles, jedes Bild analysiert

Als ich mir am nächsten Tag die Erinnerungen an diese Zeremonie aufgeschrieben habe, ist mir aufgefallen, dass ich alles ständig analysiert habe.

Was ist das?

Was bedeutet das?

Ich habe alles, jedes Bild analysiert

Ayahuasca Zeremonie Gedanken

Kam ein ungutes Gefühl, habe ich mich gefragt, was das bedeutet. Überall habe ich nach der Bedeutung gesucht.

Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, habe ich mich an die Einführungsstunde vor der Zeremonie erinnert: Wenn wir etwas sehen, was uns Angst macht oder in anderer Form beunruhigt, sollen wir es loslassen, uns auf den Atem konzentrieren und uns bedanken. Denn alles, was wir sehen, wird geheilt und kann gehen.

Also habe ich mich so durch die nächste Ewigkeit geschleppt. Atmen, Danke, loslassen.

Ich war so froh, dass diese Methode funktioniert, denn immerhin war meine Angst so für einen Augenblick verschwunden. Tatsächlich immer nur für einen Augenblick, denn sobald ich ein Bild losgelassen habe, kam das nächste.

Immer verbunden mit der starken Übelkeit und dem Würgen. Die ganze Zeit über habe ich mich hin und her gewälzt, weil meine Übelkeit nicht weniger werden wollte.

Ich darf mir helfen lassen

Vier Stunden nach dem Start der Zeremonie musste ich pinkeln. Das war der Zeitpunkt, als mir eingefallen ist, dass ich mir Hilfe holen kann. Ich muss mich nicht stundenlang mit der Übelkeit rumplagen, sondern es gibt hier Menschen, die mir helfen.

Also habe ich „Help“ gerufen und eine der Helferinnen ist zu mir gekommen.

Sie hat sich zu mir gesetzt, mich angefächert und leise mit mir gesprochen. Hat mir gesagt, dass ich aufhören darf zu denken. Die Medizin arbeite in mir und das sei ihr Weg. „Sie arbeitet, ich verarbeite“, waren ihre Worte.

Durch ihre Worte und die kühle Fächerluft ist meine Übelkeit verschwunden – mir geht es endlich gut.

Ayahuasca Zeremonie Hilfe

Ein paar Minuten später kam die Übelkeit leider wieder. Nämlich genau dann, als ich wieder angefangen habe zu grübeln. Also durfte ich noch eine halbe Stunde atmen und loslassen üben, bis die Zeremonie vom Shamanen um kurz nach 24 Uhr beendet wurde.

Große Erkenntnis am nächsten Morgen

Am nächsten Morgen war ich ziemlich verwirrt, habe mir eine der Helferinnen geschnappt und von meinen Erlebnissen erzählt. Als ich sagte  „Oh Mann, ich war so in meinem Kopf, im Grübeln gefangen!“ antwortet sie „Vielleicht war es das, was Mutter Ayahuasca dir zeigen wollte!“

Oh oh oh, da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen:

Ich habe die ganze Zeremonie über so viel gegrübelt und immer war mir übel dabei. Es macht meinen Körper tatsächlich krank, wenn ich nur am Grübeln bin. Nicht nur während der Ayahuasca-Zeremonie, sondern auch im Alltag.

Das wollte Ayahuasca mir zeigen!

Als ich später in der ersten Ayahuasca-Zeremonie in der Lage war, die Gedanken loszulassen, eine Decke über sie zu legen und dankbar zu sein, verschwand die Übelkeit jedesmal sofort.

War ich dankbar und im Augenblick, ging es mir gut

Das Ding ist: Vor dieser eindrücklichen Erfahrung hatte ich keine Ahnung, wie stark ich jeden Tag grübel, denke und mein Kopf meine Welt regiert. Ich dachte zwar (hehe, „Ich dachte“ – wieder im Kopf!), dass ich ein positiver und intuitiver Mensch bin, aber tatsächlich hab ich meinen Gefühlen kaum eine Chance gegeben.

Mein Kopf hatte immer die Überhand.

Ich vermute, dass es den meisten Menschen so geht. Dir vielleicht auch.

Eventuell ist Ayahuasca dann eine gute Lehrerin für dich, um dir zu zeigen, dass es auch anders geht.

Übrigens, meine Zähne waren am nächsten Tag genau schief wie vorher und ich musste weiter meine Spange tragen.


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